Am 02.04.1965 wurde der evangelische Kindergarten an der Thomaskirche eröffnet. Er wurde für 80 Kinder erbaut. Der damalige Pfarrer Kohlhase und Superintendent Plumpe hielten zur Eröffnung eine Festrede. Auch der damalige Bürgermeister Becks und Stadtdirektor Schlüter dankten dem Presbyterium für die Hilfe und Planung des Kindergartens. Ein Architekt hatte den Kindergarten und das direkt angrenzende Gemeindezentrum geplant und mit fertiggestellt.
Im Jahr 2006 wurde die Thomas-Kita zum Familienzentrum als Modellprojekt für die Stadt Herten. Ein Jahr später wurde die Thomas-Kita erstmalig als Familienzentrum zertifiziert (der Prozess der Zertifizierung findet alle 4 Jahre statt). Im selben Jahr hat die Eltern- und Erziehungsberatung in der Einrichtung ihren Platz gefunden und die „Il Canto“ Singgruppe wurde ins Leben gerufen. Von 2010 bis 2012 fand der Um- und Ausbau des Familienzentrums statt. Die Umbauarbeiten wurden während des laufenden Betriebes erledigt. Mit Hilfe von Städtebauförderungsmitteln (Bauherr war die Kirchengemeinde) und viel ehrenamtlichen Engagement von Eltern und Bewohnern aus der näheren Umgebung, konnte der Umbau in nur 2 Jahren gelingen und bietet heutzutage die Voraussetzung für die große Vielfalt der Angebote und Aktivitäten.
Nach dem Ende der Umbauarbeiten fand die Neueröffnung des Familienzentrums statt. Diese beinhaltete zusätzliche Räume für die Kindergruppen sowie für Bildungs- und Beratungsangebote. Außerdem wurde erstmals in der Einrichtung eine neue Gruppe eröffnet, in der Kinder von sechs Monaten bis drei Jahren betreut werden.
Heute finden in unserer Einrichtung bis zu 75 Kinder in vier Gruppen Platz.
Als evangelische Einrichtung fußt unsere sozialpädagogische Arbeit auf einer Ausrichtung nach evangelischen Wertvorstellungen. Im Vordergrund steht dabei die Grundorientierung an Jesus. So wollen wir gemeinsam mit den Eltern und Kindern „Gott und die Welt“ entdecken und „Wachsen und Werden“ im Mittelpunkt erleben. Unser Anliegen ist es, Kinder als „Gottsucher“ ernst zu nehmen und ihnen ein glaubwürdiges Angebot gelebter Religion zu machen. Hierbei ist es wichtig, aufmerksam zu beobachten und zu erspüren, was die Kinder bewegt.
Erzähle mir und ich vergesse,
zeige mir und ich erinnere.
Lass es mich selbst tun und ich verstehe.
-Konfuzius-
Wir begegnen jedem Kind und seiner Familie mit Wertschätzung und Respekt. Dabei spielen weder religiöser, kultureller noch sozialer Hintergrund eine Rolle.
Vertrauen von Anfang an heißt für uns, dass sich jedes Kind mit seiner Familie bei uns wohl und geborgen fühlen.
Für ein positives Erlebnis von Eingewöhnungs- und Tagesstättenzeit ist eine offene und von gegenseitigem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit von Fachkräften und Eltern notwendig. Damit schaffen wir gemeinsam die Basis, um die Kinder bestmöglich zu fördern. Eltern sollen sich in unserer Einrichtung wohl und angenommen fühlen. So können sie ihr positives Gefühl auf ihre Kinder transferieren und ihre Kinder mit einem guten Gefühl loslassen. Für eine gelingende Erziehungspartnerschaft sind wir auf Informationen der Eltern angewiesen, denn wir betrachten sie als „Experten für ihre Kinder“.
Aus unserer Sicht ist jedes Kind von Beginn an ausgestattet mit allen Kompetenzen, um seine Umwelt zu entdecken und zu begreifen. Dabei hat jedes Kind sein eigenes Tempo, indem es bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt. Unser Blick richtet sich auf die Ressourcen eines jeden Kindes und wir begleiten und fördern es individuell. Basis für jeden Entwicklungsprozess ist die emotionale Beziehung.
Ganzheitlich und mit allen Sinnen können sich die Kinder in Projektform sowie auch im täglichen Gruppengeschehen mit den Themen auseinandersetzen, die sie beschäftigen.
Bei uns erhalten die Kinder den Raum und die Zeit zu forschen, zu experimentieren, Freundschaften zu schließen und sich zu entwickeln.
Grundlage unserer Arbeit ist der situationsorientierte Ansatz und die Umsetzung der
Bildungsvereinbarung. Als evangelische Einrichtung fußt unsere sozialpädagogische Arbeit auf einer Ausrichtung an evangelischen Wertvorstellungen.
Vielfalt wird in unserer Einrichtung in der pädagogischen Praxis als Normalität angesehen.
Die Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, wachsen in unterschiedlichen Familienkonstellationen und – kulturen auf und sind zudem in unterschiedlichen Lebenslagen verortet. Dazu gehören beispielsweise Alleinerziehende, Patchwork- und Regenbogenfamilien, Familien mit und ohne Migrationshintergrund, Großfamilien oder Kernfamilien unterschiedlicher religiöser und politischer Verortungen sowie Familien von Kindern mit Behinderungen.
Die Besonderheiten und unterschiedlichen Voraussetzungen einzelner Kinder werden vom pädagogischen Personal nicht als Defizite betrachtet, da dieses die gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder unterstützt. Dabei passen die Mitarbeiter.innen die Lernprozesse den kindlichen Bedürfnissen an, um Chancengleichheit zu ermöglichen.